Technologiekonzerne sind längst nicht so innovativ wie vermutet

17.03.2009
Technologiekonzerne sind längst nicht so innovativ wie vermutet
Trotz vielschichtiger und ausgefeilter Innovationssysteme fehlen Technologiekonzernen sowohl aus Kundensicht als auch aus eigener Warte echte Innovationen. Zu dieser Feststellung gelangte Schlegel und Partner nach Durchführung vieler Kundenzufriedenheitsanalysen für Technologiekonzerne aus den Branchen Automobil, Maschinenbau, Textil, Betriebsstoffe und Zulieferer.
Die Innovationsfähigkeit oder -kraft von Unternehmen – obwohl von den Kunden fast immer als wichtiges Kriterium zur Kundenbindung gesehen – wird vielfach nur unterdurchschnittlich bewertet. Schlimmer noch: Kunden bewerten häufig die relative Innovationsfähigkeit von Wettbewerbsunternehmen höher. Dies rührt u. a. daher, dass die vom Kunden wahrgenommene Innovationsleistung der Unternehmen deutlich unter der intern aufgebrachten Anstrengung, neue Produkte und Prozessinnovationen auf den Markt zu bringen, abweicht. Die Innovationsfähigkeit oder -kraft von Unternehmen, obwohl von den Kunden fast immer als wichtiges Kriterium zur Kundenbindung gesehen, wird vielfach nur unterdurchschnittlich bewertet. Schlimmer noch – Kunden bewerten häufig die relative Innovationsfähigkeit von Wettbewerbsunternehmen höher. Dies rührt u. a. daher, dass die vom Kunden wahrgenommene Innovationsleistung der Unternehmen deutlich unter der intern aufgebrachten Anstrengung, neue Produkte und Prozessinnovationen auf den Markt zu bringen, abweicht.

In vielen Fällen mangelt es an der Kommunikation über die Innovationsaktivitäten der Unternehmen nach Außen. Denn nur ein Bruchteil der Anstrengung und Prozesse wird für die Kunden über Produktinnovationen, Prozess- und Systeminnovationen transparent.

In allen betrachteten Unternehmen sind intensive Prozesse zur Schaffung eines innovativen Umfelds vorhanden: angefangen mit den verschiedensten Methoden zur Generierung von Produktideen über Stage-Gate-Prozesse bis hin zum detaillierten Monitoring der Innovationen über eine Fülle von Key Performance Indicators. Der Prozess der Generierung von Innovationen in deutschen Technologieunternehmen ist sehr stark systematisiert und beinhaltet die Einbindung vieler Mitarbeiter.
Falls es zu keiner Marketing gestützten Verwertung von Innovationen kommt, so kann die Wahrnehmung über eine verminderte Innovationsleistung des Unternehmens beim Kunden sehr schnell erfolge

Wie sieht es jedoch mit der intern wahrgenommenen Innovationsfähigkeit von technologiegetriebenen Unternehmen aus? Große Technologiekonzerne sehen den Engpass weiterhin in der Umsetzung von Projekten, die zu marktreifen Produkten oder Prozessen führen und weniger in der Generierung von Ideen. Ideen gibt es viele. Aber trotz vorhandener Systeme zur Erfassung und Weiterverarbeitung von Innovationsideen ist die Motivation, Ideen in ein Unternehmen einzubringen, weiterhin, insbesondere wenn es keinen Projektansatz wie bspw. KVP angeht, beschränkt. Ideengeber möchten außerdem an der Umsetzung ihrer Ideen teilnehmen und hierfür selbstverständlich Arbeitszeit zur Verfügung gestellt bekommen. Monetäre Belohnungen sind weiterhin ein Anreiz, um an neuen Ideen zu arbeiten und wirken sich ausreichend positiv aus.

Größten Verbesserungsbedarf in Bezug auf das Innovationsmanagement sehen die Mitarbeiter bei der Umsetzung von Ideen in Innovationen, bei der Umsetzungsgeschwindigkeit, der Bereitstellung von Ressourcen und der Investitionsbereitschaft.

Grundsätzlich scheint es auch weiterhin schwierig zu sein, Durchbruchsinnovationen oder auch radikale Innovationen zu generieren. Der Großteil der Innovationsaktivitäten betrifft Produkt- oder Prozessweiterentwicklungen.

Wie schon im Außenverhältnis, ist es auch in der internen Kommunikation sehr arbeitsintensiv, Innovationsstrategien an alle Mitarbeiter zu vermitteln. So gibt es in vielen Konzernen trotz festgelegter Innovationsstrategie unterschiedliche Auffassungen von deren Umsetzung.