Erneuerbare Energien in der Krise?

11.09.2013
Erneuerbare Energien in der Krise?
Industrialisierung der Schwellenländer, anhaltendes Bevölkerungswachstum sowie steigendes Umweltbewusstsein sind Mega-Trends, die den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern bei der Stromerzeugung nachhaltig steigern sollten. Doch das Wachstum für alternative Technologien ist spürbar ins Stocken geraten, und viele Unternehmen fragen sich, ob sich die Bearbeitung dieser Märkte weiterhin lohnt.
Jahrzehntelang wurde die Entwicklung und Verbreitung von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien kräftig vorangetrieben. Dank staatlicher Unterstützung erlebten die Hersteller von Windkraft-Turbinen, Photovoltaik-Modulen und Biogas-Anlagen einen beachtlichen Boom. In Bezug auf ihre Wirtschaftlichkeit sind diese Technologien aber weiterhin der konventionellen Stromerzeugung deutlich unterlegen.

Bild: Vergleich von Strompreisen nach Energiequelle

Ungelöste Probleme wie Energietransport und -speicherung erweisen sich als Technologie-Engpass, aber auch Innovationen bei der Gewinnung von konventionellen Energieträgern, allem voran das Fracking, bringen den bisherigen Wachstumsmarkt ins Stocken. Die U.S. Energy Information Administration (EIA) geht davon aus, dass sich der Anteil von Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2035 weltweit nur noch leicht erhöhen wird. Doch aufgrund des immens steigenden weltweiten Strombedarfs, wird der absolute Zuwachs an Energien aus erneuerbaren Quellen voraussichtlich immer noch beachtlich bleiben.

Bild: weltweite Stromerzeugung bis 2040 nach Energiequellen

Es bestehen neben bekannten Risiken daher nach wie vor auch Absatzchancen im Markt für erneuerbare Energien:

Generell liegt ein erhebliches Potenzial in Technologien, die auf die aktuellen Probleme der Branche zielen, z. B. die Entwicklung von Langzeit-Energiespeichern mit hoher Kapazität, die das erforderliche Peak Shaving ermöglichen.

Außerdem sollte man nicht nur Europa oder gar nur Deutschland im Blick haben, sondern sich vor allem auf die entscheidenden Wachstumsregionen konzentrieren, allen voran China und Nordamerika.

Bei aller Fokussierung auf die regenerativen Energien sollten die Absatzmärkte im Bereich der konventionellen fossilen Technologien keinesfalls vernachlässigt werden. Erfolgreiche Unternehmen beschränken ihre Aktivitäten in der Regel nicht auf die alternative Energieerzeugung, sondern betrachten sie als Ergänzung ihres Engagements im Bereich der konventionellen Energieerzeugung.