iaa Transportation 2022 – in a nutshell

29.09.2022
iaa 2022
Zwar weniger Besucher und weniger Aussteller als noch 2018…aber dafür ein neues, modernes Gesicht mit vielen Neuheiten – die iaa Transportation 2022.
Der etwas schwächelnden Aussteller- und Besuchernachfrage, die sich bereits auf der „iaa Mobility“ zeigte, konnte sich auch die neu benannte „iaa Transportation“ nicht komplett entziehen. Auch hier machen sich Budgetkürzungen und neue Wege der Kommunikation bemerkbar. Nicht ganz glücklich für manche Unternehmen war zudem die zeitgleiche Ansetzung der Messe mit der innotrans in Berlin – zumindest sofern man beide Zielgruppen (Straße und Schiene) bedient.

Das was jedoch in Hannover präsentiert wurde, konnte sich sehen lassen. Insbesondere neue Antriebstechnologien für die Mittel- und Langstrecke sowie Fahrzeug- und Transportkonzepte für die letzte Meile standen im Mittelpunkt.

Als Besucher hatte man fast den Eindruck als ob das fossile Verbrennerzeitalter beim LKW bereits jetzt der Vergangenheit angehört. Ganz so weit sind wir (leider) noch nicht – zu groß noch die Herausforderungen bei Ladeinfrastruktur oder Wasserstofferzeugung und Transport.

Dennoch: Alle OEM und relevanten Zulieferer präsentierten, was sie zu einer Welt mit dekarbonisierten Nutzfahrzeugen – sei es rein elektrisch, Brennstoffzelle oder Wasserstoffverbrenner – beitragen wollen. Da wirkten Aussteller, die auch Verbesserungen zu klassischen Diesel-Verbrennern (z.B. zur Einhaltung der kommenden EURO VII Norm) wie Exoten.

In der Langstrecke werden rein elektrische oder Wasserstoff-Lösungen noch etwas brauchen, um aus TCO Gesichtspunkten wettbewerbsfähig zu sein. Im Verteilerverkehr rechnen sich aber bereits viele Use Cases und entsprechende Fahrzeuge sind am Markt erhältlich.

Dabei handelt es sich nicht nur die klassischen KEP-Transporter, sondern auch sogenannte Leichtfahrzeuge für die letzte Meile – vom L7e bis hinunter zum Cargo-Pedelec als Dreirad mit 2x125 Watt Motor. Diese Kleinfahrzeuge können teilweise ohne Führerschein und Zulassung gefahren werden und bieten große Chancen als Teil einer verkehrsoptimierten und klimaneutralen Zustellung von Gütern.

Hinzu kommt aus Sicht der Fuhrparkbetreiber und KEP-Unternehmen eine zunehmende Intelligenz bei der Routenoptimierung und dem Waren-Tracking zur Realisierung von multimodalen und zukünftig autonomen Logistikkonzepten.

Nicht wenige Protagonisten unkten bereits, dass die Entwicklung schneller gehen könnte (und auch muss) als man heute erwartet. Inwiefern sich das in Anbetracht der immensen Aufgaben im Infrastrukturbereich realisieren lässt, wird sich zeigen. Der Startschuss zur Dekarbonisierung der Branche ist jedoch offenkundig gefallen – und er war laut…

© Schlegel und Partner 2022